Künstlerische Installationen


Exemplarisch für die künstlerischen Installationen skizzieren wir vier Arbeiten.
Weitere Arbeiten präsentieren wir unter www.locked-in.com.

 









 

 

 

Thinking of You ist eine Cyberinstallation, die auf der elektrochemischen Natur des Gehirns basiert. Die Teilnehmer erforschen im Cyberspace die Komplexität persönlicher Kommunikation über die Interpretation und Navigation der Gehirnwellen. Die Mitwirkenden können einander sehen und ihre Gehirnwellen synchronisieren. Sind unsere Temperamente und Stimmungen manchmal synchronisiert? "Thinking of you" ermöglicht die Aufzeichnung der eigenen Gehirnwellen mit fremden Gehirnwellen im Web zu vergleichen.

(Nina Sobell, "Thinking of you", 2001)



 


 

 

In MRI-Performance #1 (f-MRI = functional magnetic resonance imaging, dt.: Magnetresonanztomographie [MRT]) wird ein elektrisches Moment, das vom Gehirn als Reaktion auf das Hervorrufen einer vergessen-geglaubten Erinnerung erzeugt wird, isoliert und aufgezeichnet. Die Künstlerin betrachtete ein Foto aus ihrer Kindheit, das sie vor der Aufzeichnung im Tomographen zwanzig Jahre nicht gesehen hatte.
Das hieraus erzeugte MRT-Bild setzt sich aus den gewonnenen Daten der drei Anregungsimpuls- und Kontrollsequenzen und der anschließenden Subtraktion der Kontroll- von den Anregungsimpulsdaten zusammen. Hierbei zeigte sich ein erhöhter Blutfluss in den Bereichen der Stirn- und Schläfenlappen. Es wird angenommen, dass diese Hirnbereiche bei der Bildung von Assoziativerinnerungen beteiligt sind, die durch die Auslösung von verschlüsselten Langzeiterinnerungen durch den Empfang von Reizen gekennzeichnet sind.

(Stacy Pershall, "MRI Performance #1", 1998)

 


 




Diese Zeitung ist bereits gelesen. Die Bewegungen der Augen beim Lesen wurden aufgezeichnet, digitalisiert und ausgedruckt. Es wird etwas von dem eigentlich unsichtbaren Prozess des Lesens sichtbar, eine Spur der Informationsaufnahme bleibt zurück. Das Ergebnis ist eine gelesene Zeitung, eine sozusagen ausgelesene, komplette Frankfurter Allgemeine. Der Druck wurde zusammen mit einer normalen, täglichen Frankfurter Allgemeine in identischer Produktion als Rotationsdruck ausgeführt.
Mit freundlicher Unterstützung der Frankfurter Allgemeinen Zeitung GmbH, der Frankfurter Societätsdruckerei GmbH und des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst.

(Jochem Hendricks, "Zeitung", 1994)

 





Video atmen! basiert auf einem computergestützten Biofeedback. Der Besucher beatmet Videoloops der Ausstellung, die per Video Beamer projiziert werden. Der selbsthypnotische Effekt des Biofeedbacks weitet die Körpergrenzen aus und verschiebt sie über die Grenzen des Mediums hinweg in die Videoprojektion hinein. Die Synchronisation von eigenem Atmung und fremder Geste führt zu unerwarteten sozialen Phänomenen der Empathie.

(Stefan Schemat, "Video atmen!", 2001)