Videokonferenz / Livestreaming

 

 

Exemplarisch für eine Videokonferenz / Livestreaming skizzieren wir die Kooperation mit:

• Dr. Herbert Helmle und der AMTech GmbH, Weinheim
• Prof. Niels Birbaumer, Institut für Medizinische Psychologie und Verhaltensneurobiologie, Eberhard-Karls-Universität Tübingen
• Prof. Frank Pasemann, TheorieLabor, Friedrich-Schiller-Universität Jena
• Dr. Gerd Doeben-Henisch, Frankfurt/Main
• Daniela Alina Plewe, Künstlerin, Berlin
• Derrick de Kerckhove, Leiter des McLuhan Program in Culture and Technology, Toronto

Weitere Arbeiten präsentieren wir unter www.locked-in.com.

 

l o g – i n / l o c k e d  o u t konzipiert Videokonferenzen und Livestreaming-Foren, bei welchen beispielsweise je ein Neurowissenschaftler und ein Künstler im Dialog stehen. Für eine Videokonferenz / Livestreaming Forum Berlin - New York stehen die Partner fest. Grundsätzlich ist die Videokonferenz jedoch nicht orts- und personengebunden. So können Wunschpartner, eigene Software oder neue Produkte präsentiert werden.





 
Ein System zur gegenseitigen Blickzielverfolgung kann in Zusammenarbeit mit Dr. Herbert Helmle und der AMTech GmbH in die Konferenz integriert werden.
Während der Videokonferenz wird die Augenbewegung der beiden Konferenzteilnehmer aufgezeichnet und dem betrachteten Bild des Gegenüber überlagert. Ist der Blick auf die Augen oder den Mund gerichtet? Wie wird die Gestik des Gegenüber wahrgenommen? Beeinflußt das gesprochene Wort das Blickziel? Was, wenn dem Betrachter die eigene Augenbewegung gezeigt wird?




 

Eine Videokonferenz mit dem Institut für Medizinische Psychologie und Verhaltensneurobiologie, Universität Tübingen, gibt die Möglichkeit das von Prof. Niels Birbaumer entwickelte Gedanken-Übersetzungssystem (Thought Translation Device, TTD) für die Kommunikation mit Gelähmten darzustellen.
Das TTD ist ein Kommunikationssystem, das auf Selbstregulation der Hirnaktivität beruht. Vollständig gelähmte Patienten lernen, die elektrische Aktivität ihres Gehirns selbst zu steuern. Nachdem sie ihre Hirnantworten selbst kontrollieren, können die Patienten Buchstaben oder Wörter aus einem Computermenü direkt mit Hilfe ihrer Hirnaktivität auswählen. Der Lernvorgang beinhaltet das Feedback des Verlaufs der Hirnaktivität auf einem Computerbildschirm. Durch die Beobachtung der eigenen Hirnströme kann man lernen, diese selbst zu kontrollieren.




 

 

In Kooperation mit Prof. Frank Pasemann werden während der Videokonferenz / Livestreaming künstliche neuronale Strukturen präsentiert, die das Verhalten autonomer Roboter steuern. Diese hirnartigen Strukturen werden in einem Evolutionsverfahren erzeugt. In diesen Evolutionsprozeß kann interaktiv eingegriffen werden. Das Verhalten der Robots ist mit einer Kamera zu beobachten. Die Aktivität der neuronalen Netze wird am Bildschirm sichtbar gemacht. Diese Aktivität, sowie die zugrunde liegende Verknüpfungsstruktur stehen mit dem Roboterverhalten in direkter Beziehung. Gegebenenfalls kann auch die zielgerichtete kooperative Interaktion geeigneter Forschungsrobots bei einer interessanten Aufgabenstellung beobachtet werden.




 

In der Videokonferenz / Livestreaming Forum in Kooperation mit Dr. Gerd Doeben-Henisch werden sogenannte bots (künstliche Software Intelligenzen) vorgestellt, die einen intelligenten Dialog zu führen scheinen. Aus Neuronenmodellen bestehende gehirnähnliche Strukturen tauschen Energiemuster aus, die als Schallereignisse hörbar gemacht werden. Stellen diese Interaktionen kommunikative Akte dar?


 

 

Der Dialog zwischen Künstlern und Neurowissenschaftlern per Videokonferenz / Livestreaming kann mit der von Daniela Alina Plewe entwickelten Software in logische Formeln übersetzt und in ein Entscheidungsfindungssystem aus der Künstliche-Intelligenz-Forschung eingespeist werden. Die Software vermag Argumentationen mit ihren Annahmen, Argumenten und Widersprüchen abzubilden, Konflikte zu entdecken oder auch Vorschläge zur Konfliktlösung anzubieten. Außerdem regt die Software dazu an, Hypothesen und Fakten des Gespräches weiter in Frage zu stellen. Sinn des Aufbaus besteht darin, die "rationale Rekonstruktion" eines KI Systems an einen realen Diskurs rückzukoppeln. Kann die Software - der implementierte Formalismus, der zugleich Sinnbild der Objektivierung ist - den lebendigen Diskurs der Videokonferenz herausfordern?

 

 


 

 

Derrick de Kerckhove ist anerkannter Kritiker für Kunst und Neue Medien. Er folgt dem Medientheoriker McLuhan in der Auffassung, daß die Funktionen des Zentralen Nervensystems nach außen, in den Computer verlagert werden.

"The message of the medium of cyberspace is touch, body, identity. These are precisely the three areas of our being that pessimistic critics say we are losing to technology. But isn’t it clear, too, that to put them in jeopardy is also to bring them out in the open? Until now the body [...] is that thing that we often only get to know when it stops functioning. By losing something of their physical presence on-line, people are made aware of the fact that they have a body and that they are lucky to have one. The same goes for identity." (De Kerckhove. Connected Intelligence. 1997: 51)