Scholz, D., in: G. Leidloff: "l o g - i n / l o c k e d  o u t", in: O. Breidbach, K. Clausberg und K.P. Dencker (Hg.): Video, ergo sum, Hamburg 1999


 

look-in / logos out

Word games develop their own peculiar depth on a double floor: Meaning and deference, identity and variability. The project l o g - i n / l o c k e d o u t operates with such differences and encourages boarder crossing in the sense of the current shift in intellectual discourse, from the linguistic turn to the pictorial turrn. [...]

Dieter Scholz
Arthistorian, Berlin


 

look-in / logos out

Wortspiele entwickeln ihre eigentümliche Tiefe auf einem doppelten Boden: Bedeutung und Verschiebung, Identität und Variabilität. Das Projekt  l o g - i n / l o c k e d  o u t  operiert mit derartigen Differenzen und animiert zur Grenzüberschreitung im Sinne der gegenwärtigen Strömungsverschiebung intellektueller Diskurse von der linguistischen Wende zum pictorial turn. Das Wort (logos) ist aus der Mode (out), Bilder rücken ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Aussehen und Erblicken (look) vermitteln Einsichten, die ohne das Distanzmittel Sprache erreichbar scheinen, aber genau dieser vorgeblichen Unmittelbarkeit wegen analytischer Betrachtungen bedürfen. Vom Einloggen bis zum Verschließen des Computers mit Passwörtern (locked) vollziehen die Beteiligten der schönen neuen technischen Welt einen Mechanismus der Exklusion auf der Basis von Sprache und damit eine Bewegung, die im Alltag durch Blicke geschieht. Das Sehen sortiert und gewährleistet soziale Distiktion. Logbücher des 21. Jahrhunderts werden mittels Videokamera und Computer erstellt, eine ihrer Aufgaben wird es sein, die Kommunikation der Ausgeschlossenen zu ermöglichen. Technik und Utopie sind seit je mittel von Wissenschaften und Kunst; in ihrer Schnittmenge entsteht ein Möglichkeitsraum.

Dieter Scholz
Kunsthistoriker, Berlin